
Dass Babys weinen, ist vollkommen normal, gerade bei Neugeborenen, die durchschnittlich zwei Stunden am Tag schreien. Doch bei manchen Babys ist das Weinen wesentlich ausgeprägter und kann Eltern schier verzweifeln lassen, weil es sich teilweise gar nicht beruhigen lässt.
In diesem Fall spricht man von den so genannten 3-Monats-Koliken, von denen viele Neugeborene betroffen sind. Frisch gebackene Eltern versuchen alles, um ihr Kind zu besänftigen, doch häufig fruchten alle noch so gut gemeinten Ratschläge nicht.
Koliken sind nicht nur ein Problem der Verdauung
Diese schwierige Phase beginnt etwa zwei bis vier Wochen nach der Geburt und dauert in der Regel bis zum Alter von drei bis vier Monaten an, in extrem Fällen kann sie auch bis zu neun Monate dauern. Meistens werden Koliken mit Problemen im Bereich des Darms in Verbindung gebracht, Blähungen sollen Krämpfe und Schmerzen auslösen.
Das ist teilweise auch korrekt, doch grundsätzlich bedeutet „Kolik“, dass ein offensichtlich gesundes Baby unkontrolliert weint, die Ursache sei zunächst einmal dahin gestellt. Das Kind beginnt regelmäßig zu schreien und zu weinen und lässt sich durch kaum eine Maßnahme ruhigstellen. Häufig drückt es beim Weinen auch den Rücken durch und zieht die Beinchen zum Bauch hin, Blähungen machen sich ebenfalls bemerkbar.
In der Regel setzen diese Weinkrämpfe spät am Nachmittag und abends ein, sind die Koliken stark ausgeprägt, so weint das Baby sowohl tagsüber, wie auch nachts. Beim Füttern ergeben sich oftmals Probleme, da das Kind sehr ruhelos, angespannt und nervös ist, was eine nervliche Zerreißprobe für die Eltern sein kann.
Koliken bedeuten Stress, sind aber harmlos
Schon seit über 50 Jahren beschäftigen Koliken die Wissenschaftler, eine eindeutige Erklärung konnte bis heute nicht gefunden werden, es existieren lediglich Theorien. In erster Linie ist bei Neugeborenen das Nervensystem noch längst nicht ausgereift, demnach kann es von Reizen aus der Umwelt schlichtweg überfordert sein. Auch das Verdauungssystem ist noch unreif, es kommt also auch eine Intoleranz gegenüber Bestandteilen der Muttermilch oder der Säuglingsnahrung in Betracht.
Blähungen gehören ganz offensichtlich zu den größten Problemen, wenn es um Koliken geht. In manchen Fällen wird in zu kurzen Abständen gefüttert, so dass die Verdauungsorgane einfach überfordert sind. Sorgen müssen sich Eltern jedoch nicht machen, denn ein ernstzunehmendes Problem steckt nur selten hinter dem ständigen Weinen und Schreien. Es handelt sich lediglich um eine schwierige Phase, die für die Eltern meistens stressiger ist, als für das Baby selbst.
Tipps zum Umgang mit Koliken
Stillende Mütter sollten unbedingt ihre Ernährung überprüfen, eventuell erzeugen bestimmte Lebensmittel bei ihrem Baby Blähungen. Bekommt das Kind Säuglingsnahrung, sollte man lieber auch ein hypoallergenes Produkt umsteigen, falls eine Milchallergie vorliegen sollte. Fest Mahlzeiten sind bei Neugeborenen nicht angezeigt, sie sollten immer nach Bedarf gefüttert werden, also wenn sie sich „melden“.
Zu viele Umweltreize können das Neugeborene überfordern und zum Weinen führen, deshalb sollte man für ein möglichst ruhiges Umfeld sorgen und Freizeitaktivitäten und Besuche vorübergehend einschränken. Wichtig ist viel Körperkontakt, die Benutzung eines Tragetuches hat sich schon oft bewährt. Doch auch schaukelnde Bewegungen haben eine beruhigende Wirkung.
Babys, die viel Schreien, sollte man unbedingt einen Schnuller anbieten, so verhindert man auch das Daumenlutschen. Von einer Hebamme kann man sich auch in die Babymassage einführen lassen, denn in vielen Fällen hat diese schon Wunder bewirkt.
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