Fernbeziehung trotz Familie

Fernbeziehung trotz Familie

Es gibt viele Gründe, eine Fernbeziehung zu führen und meist ist das auch kein Problem, wenn sich beide Partner darauf abstimmen und die Situation zu meistern wissen. Aber hat man erst einmal eine Familie mit Kind, oder gar mehreren Kindern, dann kann dies mitunter schon etwas anderes bedeuten, als nur einen Partner für einen gewissen Zeitraum nicht zu sehen. Hier spielen also nicht nur zwei Menschen eine wichtige Rolle, sondern diese erweitert sich um den Faktor Kind bzw. Kinder und das bedeutet, dass auch die Kinder in die Fernbeziehung mit eingebunden werden müssen.

Nun kommt es aber auch noch darauf an, wie fern denn die Fernbeziehung ist und wie oft man sich tatsächlich sieht. Ist es nur am Wochenende, weil einer der beiden Partner beruflich unter der Woche keine Möglichkeit hat, bei der Familie zu sein, oder ist der Abstand gar so weit, dass sich die Besuchszeiten auf alle 14 Tage oder gar nur einmal im Monat beschränken? Für Kinder macht das einen großen Unterschied, wobei man hier auch noch das Alter der Kinder berücksichtigen muss. Sind sie etwa jünger, dann fällt dies oft schwerer, sind sie aber bereits etwas älter, so ist dies meist leichter und verständlicher für sie.

Die ersten drei Jahre

Hierbei spielt die sogenannte Grundbindungsphase der ersten drei Jahre eine große Rolle, denn wird diese Phase häufiger oder für längere Zeit unterbrochen, so kann die persönliche Bindung zu dem Elternteil, dass häufig nicht vor Ort ist, deutlich weiniger intensiv ausfallen, als zu dem anderen Elternteil, bzw. wenn Geschwister vor Ort sind, kann die Bindung zu ihnen deutlich intensiver sein. Eine ganzheitliche Lösung gibt es hierfür nicht, jedoch ist es oft hilfreich, wenn der sonst oft abwesende Elternteil bei der Anwesenheit seine ganze Aufmerksamkeit und Energie dem Kind in dieser kurzen Phase zukommen lässt. Hilfreich ist es auch, das Kind in der Zeit der Abwesenheit über die Sinne etwas zu helfen, das zu ändern. So gibt es z. B. die Möglichkeit dies mit Bildern, Gerüchen (ein Schnuffeltuch mit Papas Geruch), oder gar die Möglichkeit über das Telefon oder auch Internet mit einer Kamera umzusetzen, so dass es den Papa sehen kann.

Feste Rituale

Feste Rituale spielen auch hierbei eine wichtige Rolle, so verstehen Kinder ungefähr ab dem dritten Lebensjahr, dass Papa wegfährt, aber auch wiederkommt. Da helfen Rituale, die immer wieder durchgeführt werden, sehr gut. Zum Beispiel ausgiebig kuscheln, bevor der Papa wegfährt, oder das gleich als erstes machen, wenn der Papa wiederkommt. Oder zum Beispiel das Schnuffeltuch austauschen, wenn der Papa das Schnuffeltuch des Kindes mitnimmt und das Kind das Tuch des Papas bekommt und Zuhause behält. Das sind nur kleine Möglichkeiten, die aber schon sehr helfen können, die Zeit zu überwinden.

Wichtig ist auch, dass es feste Regeln gibt, die immer und überall gelten, denn egal ob der Elternteil da ist oder nicht, Regeln sollten unabhängig von ihm gelten und somit sollte es keinen Unterscheid geben, wenn der Papa z. B. einmal längere Zeit nicht vor Ort ist.

Gemeinsame Entscheidungen treffen, auch das ist sehr wichtig. Lassen Sie das Kind spüren, dass alle Entscheidungen gemeinsam getroffen werden, auch wenn ein Elternteil nicht vor Ort sein kann, so z. B. über das Telefon oder den Video Chat am Computer. Das Kind sollte wissen, entschieden wird immer zusammen.

Kontakt halten, wie und wo auch immer. Wie bereits oben erwähnt, ist es wichtig, dass das Kind spürt, Papa denkt an mich und nimmt auch an meinem Leben teil. Halten Sie sich daher an die Rituale, ob per Brief, Telefon, Video Chat oder auch andere Möglichkeiten. Kinder brauchen den Kontakt und das ist sehr prägend für die spätere Entwicklung.

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